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Quartierblock Riesbach: Wirklich notwendig? Ein Erfahrungsbericht aus dem Forum

Im Quartier Riesbach wurde kürzlich im Rahmen eines Forums über die Idee des „Quartierblocks“ diskutiert. Ein spannender, partizipativer Prozess. Und doch war Eindruck, dass die Lösung im Groben bereits feststeht, bevor das Problem klar benannt ist. Was aber sind die Kosten und Nutzen eines Quartierblocks Riesbach im Seefeld? Das muss deutlich klarer werden!



Ein partizipativer Prozess mit engagierten Stimmen

Gemeinsam mit meinem FDP-Kollegen Olivier Müller habe ich am Forum zum geplanten Quartierblock Riesbach teilgenommen. Die Veranstaltung war professionell organisiert und bot den Bewohnerinnen und Bewohnern eine Plattform, ihre Ideen einzubringen. Besonders positiv war die offene und engagierte Atmosphäre: nach einer allgemeinen Einführung fanden Gruppenarbeiten statt, in denen intensiv diskutiert wurde. Es war inspirierend zu sehen, wie viele Anwohnerinnen und Anwohner und Gewerbetreibende bereit sind, ihre Zeit für das Quartier einzusetzen.


Skepsis zum Quartierblock Riesbach: wirklich notwendig?

Trotz der positiven Erfahrung hat mich die Diskussion auch nachdenklich gestimmt. Ich habe wenig Offenheit für grundlegende Kritik am Quartierblock gespürt. Bis heute ist für mich nicht klar, welches konkrete Problem ein Quartierblock tatsächlich lösen soll. Die Argumente reichten von „verkehrsberuhigend“ über „Förderung des Langsamverkehrs“ bis hin zur „Aufwertung des Quartiers“. Doch welche konkrete Herausforderung damit adressiert wird, blieb offen. Die Lösung schien bereits im Groben gesetzt, das Problem jedoch ist nicht klar definiert.

Hinzu kommt: für eine solche Massnahme sind bereits viele Ressourcen involviert. Allein an diesem Vormittag begleiteten acht bis neun Personen von Verwaltung und Fachstellen den Prozess. Angesichts des unklaren Nutzens drängt sich die Frage nach Kosten und Verhältnismässigkeit auf.

Gewinner, Verlierer und offene Fragen

Die Diskussion machte auch deutlich, dass ein Quartierblock nicht nur Vorteile hat. Innerhalb mag eine ruhigere Oase entstehen, gleichzeitig dürfen die externen Effekte nicht übersehen werden: zusätzlicher Verkehr ausserhalb des Blocks, Erschwernisse für das lokale Gewerbe durch weniger Erschliessung oder wegfallende Parkplätze, und Sorgen der Anwohner, dass zusätzliche Aufenthaltsqualität auch mehr Lärm ins Quartier bringt.

Gerade Gewerbetreibende äusserten Skepsis, und auch Anwohner stellten kritische Fragen. Für mich bleibt der Eindruck: Es ist wertvoll, dass es partizipative Foren gibt, aber es ist problematisch, wenn nur noch über Details einer bereits festgelegten Lösung diskutiert wird. Um einzelne Strassenzüge zu begrünen etwa benötigt es keinen "Quartierblock". Aus meiner Sicht besteht im Riesbach aktuell kein drängendes Problem, das eine solch umfassende Massnahme rechtfertigt. Entsprechend sollten Kosten und Nutzen sorgfältig abgewogen werden, bevor ein Quartierblock umgesetzt wird.



Ich bin gespannt auf die Fortsetzung am 25. Januar, da dann die gesammelten Inputs weiterdiskutiert werden. 


Forum Veranstaltung Zürich Seefeld: Quartierblock Riesbach

 
 
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